Wenn man es dann erstmal kann, möchte man besser werden, besser als die anderen oder besser als man selbst beim letzten Mal. Es keimt der Wettbewerbsgedanke. National und international kann man sich in den drei Sportarten Hubschrauberflug, Kunstflug und Navigationsflug "mit den anderen vergleichen". Man kann zum Beispiel an regionalen Wettbewerben teilnehmen, das sind die zahlreichen Rallyes und Sternflüge die von den DAeC-Vereinen organisiert werden. Meist leckt man dabei Blut, findet Spaß an der sportlichen Atmosphäre und dem Zusammensein mit Gleichgesinnten, und möchte mehr.
Neben den Rallyes mit ihren Navigations- und Genauigkeitsanforderungen, gibt es auch beim Kunstflug und beim Hubschrauberflug nationale Meisterschaften ohne Vorqualifikation, auf denen man sich für die Nationalmannschaft qualifizieren kann um später an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen zu können. Alle diese Wettbewerbe laufen nach festen Regeln ab, die meist unmittelbar von denen bei der FAI verankerten abgeleitet sind.
"Am 11. Juni, morgens um 5.13 Uhr, startete das erste von 25 gemeldeten Flugzeugen vom Flugplatz Berlin-Johannisthal. ..." Erstmals ausgeschrieben als „Deutscher Rundflug um den B.Z.-Preis der Lüfte 1911“ war der Urahn des Deutschlandfluges eine harte Prüfung für Mensch und Material.
"... In 16 Etappen war in der Zeit vom 11. Juni bis 7. Juli eine Gesamtstrecke von 1900 Kilometern zu bewältigen!" ... „Größenwahn“ nannten es die einen, viele andere aber nahmen das Vorhaben begeistert auf, was sich in einem Preisgeld von über 400.000 Mark manifestierte. Schnell wurde klar, dass hier eine Entwicklung begann, die in der Zukunft von größter Bedeutung sein würde.
Trotz des großen Erfolges fand der nächste Deutsche Rundflug erst 14 Jahre später statt und führte über eine Strecke von 5000 km und 34 Städte. Bis 1931 standen neben der sportlichen Leistung, technische Zuverlässigkeit und Handhabung von Sport-, Schul- und Reiseflugzeugen im Vordergrund.
Der Deutschlandflug 1933 war der erste Wettbewerb, bei dem ausschließlich die fliegerische Leistung der Piloten bewertet wurde. In der Folgezeit wurde in Verbänden von drei bis neun Flugzeugen geflogen, die gegeneinander antraten. Bis heute gilt der Deutschlandflug 1938 mit 403 teilnehmenden Flugzeugen als weltweit größte Veranstaltung dieser Art.
Nach Rückgabe der deutschen Lufthoheit im Jahre 1955 fand bereits ein Jahr später wieder ein Deutschlandflug statt. Senator Dr. Franz Burda, ein engagierter Förderer der Deutschlandflugidee, übernahm die Schirmherrschaft und stiftete den „Burda Preis der Lüfte“, ein Sportflugzeug vom Typ Piper L4. Bis 1977 durften die Sieger von Burda gestiftete Flugzeuge bzw. Geldpreise für ihren Verein mit nach Hause nehmen.
Vieles hat sich in der hundertjährigen Geschichte des Deutschlandfluges verändert. Eines jedoch ist bis heute geblieben: Der Deutschlandflug will eine Motorflugveranstaltung sein, bei der Zuverlässigkeit, fliegerisches Können und diszipliniertes Fliegen, aber auch gesellschaftliches Beisammensein im Vordergrund stehen sollen.
Im aktuellen Jahr 2023 führt der Deutschlandflug die Teilnehmer von Eisenach nach Wels in Österreich. ... Deutschlandflug 2023
Der Motorkunstflug stellt hohe Anforderungen an Mensch und Flugzeug. In vier Leistungsklassen (Kategorien) werden Wettbewerbe ausgetragen: Sportsman, Intermediate, Advanced und Unlimited heißen sie. Die Regeln sind auf der ganzen Welt einheitlich und leiten sich von denen für Welt- und Europameisterschaften der FAI (Fédération Aéronautique International) ab; so wird Kunstflug international vergleichbar. Eine Meisterschaft setzt sich aus Teildisziplinen zusammen: Bekannte Pflicht, und Unbekannte Pflicht. Letztere kann nur mental, nicht aber im Flug geübt werden, da sie erst während des Wettbewerbes entsteht und meist nur einen Tag vor dem Wertungsflug von der Wettkampfleitung an das Teilnehmerfeld weitergegeben wird; sie kann ausschließlich mental trainirt werden. Für die Klasse Unlimited kommt noch der Final Freestyle hinzu.
Der Deutsche Hubschrauber Club hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Hubschrauberflug als Sport sowohl national als auch international zu fördern. Der DHC findet seine Mitglieder im ganzen Bundesgebiet, ist aber über den Luftsportverband Bayern e.V. in den DAeC integriert. Er richtet Trainingslager und Qualifikationswettbewerbe aus, hat Erfahrung in der Durchführung von internationalen Wettbewerben, und vertritt in der FAI-Sportkommission Rotorcraft die Interessen der deutschen Hubschrauberpiloten.
Der Hubschrauber, als hochkomplexes Fluggerät, scheint uns nicht unmittelbar zum Sportgerät zu taugen. Doch auch mit ihm kann man sich vergleichen. Dabei geht es nicht um Kraft und Dynamik, sondern um Steuerfertigkeiten, Abstimmung zwischen den Besatzungsmitgliedern, um Konzentration und Feinfühligkeit. Die meisten der im internationalen Regelwerk beschriebenen Aufgaben entstammen den Einsatzsituationen der Rettungs- und Arbeitsfliegerei.
Auf internationaler Ebene unterscheiden sich die Anforderungen im Rallyeflug und Präzisionsflug in einigen Punkten, wie z. B. in der Flugvorbereitung, den Aufgabenstellungen während des Fluges und in den Abschlusslandungen. Der größte Unterschied aber ist: ... der Präzisionsflieger ist Einzelpilot.
Für die Wettbewerbe unter dem Dach des DAeC hat die Bundeskommission Motorflug ein übergreifendes Regelwerk formuliert, die Wettbewerbsordnung (WBO). Es wird den Sportarten Rallyeflug und Präzisionsflug gerecht, und führt die Piloten in gemeinsamen Wettbewerben zusammen. Im Jahr 2008 haben die in der Motorflugkommission ehrenamtlich tätigen Referenten für Rallye- und Präzisionsflug die international gültigen Regeln für die Einzelsportarten verschmolzen und damit die Grundlage für die Navigationsflug-Wettbewerbe in Deutschland geschaffen.
Dabei wurde darauf geachtet, charakteristische Elemente aus beiden Bereichen zu übernehmen. Regelmäßig wird die WBO auf den Prüfstand gestellt, an den Erfahrungen des abgelaufenen Wettbewerbsjahres gemessen und gegebenfalls überarbeitet oder geändert. Dergleichen regelmäßigen Überprüfung durch Fachgremien unterliegen auch die internationalen Regeln.
Alle zwei Jahre wird die Deutsche Motorflugmeisterschaft im Navigationsflug ausgeschrieben. Im Wechsel dazu findet der Deutschlandflug statt, eine Veranstaltung mit mehr als hundertjähriger Geschichte.
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