„Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“
Leonardo da Vinci
(1452 – 1519; italienischer Universalgelehrter und Konstrukteur verschiedener Fluggeräte)
… beginnt bereits im Jahr 1881. Damals schlossen sich die Piloten von Ballonen und Luftschiffen zum Deutschen Verein zur Förderung der Luftschifffahrt zusammen. 1907 erfolgte die Gründung des Deutschen Aero Clubs, der später in „Kaiserlicher Aero-Club“ umgetauft wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 4. August 1950, wurde in Gersfeld/Rhön der Dachverband der Luftsportler in Deutschland, wieder unter dem Namen Deutscher Aero Club, gegründet. Da der Luftsport zu jener Zeit strengen Auflagen der Alliierten unterlag, musste er sich gegen große Widerstände behaupten. Wolf Hirth, einer der Initiatoren der ersten, teilweise illegalen Treffen der Luftsportler auf der Wasserkuppe und erster Präsident des Deutschen Aero Clubs, begründete die Notwendigkeit der Bildung eines alle Luftsportdisziplinen umfassenden Dachverbandes mit der „dringend erforderlichen Interessenvertretung gegenüber den Behörden und dem Ausland“. Unter dem Motto „Einigkeit macht stark“ konnte er Segelflieger, Motorflieger, Modellflieger, Fallschirmspringer und Ballonfahrer für diese Idee begeistern. Später kamen das Drachen- und Gleitschirmfliegen hinzu, das sich erst in den 1970er Jahren entwickelte. 1982 folgten die Ultraleichtflieger.
Im Juli 1951 wurde der Deutsche Aero Club von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) als Vertretung der deutschen Luftsportler aufgenommen. Ein weiterer Meilenstein in der Verbandsgeschichte stellte der Zusammenschluss mit dem Flug- und Fallschirmsportverband FFSV, dem Luftsportverband der ehemaligen DDR am 21. September 1990 dar.
Mittlerweile hat sich aus dem DAeC einer der größten und leistungsfähigsten Luftsportverbände Europas entwickelt. Dabei hat sich das Engagement der ehren- und hauptamtlichen Flugsportbegeisterten immer wieder ausgezahlt, beispielsweise dadurch, dass viele geplante, für den Fortbestand des Luftsports bedrohliche Beschränkungen verhindert werden konnten. Die Experten des Verbandes sind auch auf europäischer Ebene anerkannte Partner in der Politik und in den Behörden. Ihre Positionen, Kommentare und Vorschläge werden gehört und ernstgenommen. Darüber hinaus sind deutsche Luftsportler auch international in allen Sportarten erfolgreich. Damit das so bleibt, entwickeln sich der Deutsche Aero Club und seine Mitgliedsverbände beständig weiter. Sie setzen auf das Engagement ihrer Mitglieder, auf wissenschaftlichen Fortschritt und Nachwuchsförderung sowie auf eine starke Gemeinschaft, die alle Luftsportler unter einem gemeinsamen Dach vereint und ihre Interessen nach innen und außen vertritt.
Quelle: Hofmeister, Alfred (2016): Einigkeit mach stark. Eine kleine Chronik des Deutschen Aero Clubs.
… ist der Dachverband deutscher Luftsportverbände mit Sitz in Braunschweig. Er ist geprägt von einer föderativen Struktur durch die Luftsportverbände der 16 Bundesländer (sog. regionale Multi-Luftsportverbände) sowie vier Fachverbände (sog. Mono-Luftsportverbände). Innerhalb dieser Verbandsstruktur sind ca. 1500 Vereine organisiert bzw. ca. 100.000 Luftsportler und Luftsportlerinnen. Der Deutsche Aero Club ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund DOSB, im Europe Air Sports EAS (Verband nationaler Aeroclubs in Europa) und dem Weltluftsportverband Fédération Aéronautique Internationale (FAI).
DAeC-Mitglieder sind aktiv in den Luftsportarten
Der DAeC richtet in den verschiedenen Disziplinen nationale und internationale Meisterschaften aus, er verwaltet Sportlizenzen im Auftrag der FAI und dokumentiert Rekorde.
Die Experten des DAeC pflegen Kontakte zu politischen Entscheidungsgremien und Behörden und arbeiten in speziellen Ausschüssen eng mit ihnen zusammen. Ziel ist, eine Balance zu finden zwischen den sinnvollen und notwendigen Regeln, die einen sicheren und umweltverträglichen Flugbetrieb gewährleisten, und den für die Ausübung des Luftsports notwendigen Freiheiten.
Den Auftrag zur Erteilung von Muster- und Verkehrszulassungen, Erlaubnissen und Berechtigungen haben der DAeC sowie einige Mono-Luftsportverbände vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr erhalten. Der DAeC arbeitet dabei nicht nur mit dem Ministerium, sondern auch mit dem Luftfahrtbundesamt eng zusammen. Ziel des Luftsportgerätebüros ist, dass Luftsportler nicht nur bestens beraten werden, sondern auch jederzeit sicher, kostengünstig, viel und gut fliegen können. Dafür organisiert das LSGB nicht nur Fortbildungen und Tagungen, sondern baut seinen Service auch kontinuierlich weiter aus.
Durch Information, Kommunikation und vor allem Kooperation wurden in den letzten Jahren diverse Lösungen gefunden, um Naturschutz und Luftsport miteinander in Einklang zu bringen. Erfolgreiche Projekte sind u.a. die Aircraft relevant Bird Areas, d.h. Gebiete mit hohem Vogelaufkommen während Rast- und Zugzeiten sowie Gebiete besonders „störsensibler“ Arten, die seit 2007 in den Luftfahrerkarten beispielsweise der DFS aufgenommen werden. Darüber hinaus engagiert sich der DAeC im Klimaschutz, beispielsweise durch die von der BuKo Motorflug ermöglichte Verwendung von bleifreiem Flugbenzin.
Das Fachreferat Luftsportjugend unterstützt und fördert die Jugendbildungsarbeit im Luftsport. Dazu gehört u. a. die Ausrichtung der Wettbewerbe rund um das Bundesjugendvergleichsfliegen und die Förderung des internationalen Jugendaustauschs. Darüber hinaus tritt der DAeC präventiv jeglicher Art von Gewalt, Diskriminierung, Benachteiligung und Manipulation entgegen, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist – vor allem, aber nicht nur in der Jugendarbeit.
Der DAeC tritt ein für einen dopingfreien Sport und die Anerkennung des Anti-Doping-Codes der nationalen Anti-Doping Agentur (NADA-Code). Der Verband setzt sich ein für die Chancengleichheit von Frauen und Männern und fördert Menschen mit Behinderung im Luftsport.
Innerhalb des Bundesausschusses Flugsicherheit werden Unfallrisiken analysiert und Lösungen zur Beseitigung erarbeitet bzw. Empfehlungen formuliert, diese zu vermindern. Ergebnisse sind u. a. die Markierung von bekannten Kunstflugboxen in ICAO-Karten, die Verbreitung eines grundsätzlichen Handy-Verbots in der Segelflugausbildung sowie Tauwerkschäkel-Prüfungen, Notfallübungen in Zusammenarbeit der Vereine mit Polizei und DRK u. v. m.
Der Bundesausschuss Unterer Lauftraum arbeitet eng mit der Deutschen Flugsicherung DFS und anderen Luftraumnutzern zusammen. Bei den jährlichen Luftraumabstimmungsgesprächen vertritt er die Interessen der Luftsportler aller Disziplinen und nimmt zu geplanten Änderungen Stellung.