Faszination Ballonfahren

Logenplatz am Himmel

 

In Ruhe und Gelassenheit durch die Lüfte schweben und dabei die Welt aus der Vogelperspektive betrachten – das übt auf viele Ballonfahrer einen unwiderstehlichen Reiz aus. Wo die Reise enden wird, ist stets ungewiss, denn der Wind bestimmt die Richtung und die Geschwindigkeit. Im Sommer sind die Morgen- und die Abendstunden ideal für den Sport. Im Winterhalbjahr kann bei ruhigem Wetter den ganzen Tag lang gefahren werden.

Was sind Ballone?

 

Ballone funktionieren nach dem Prinzip „leichter als Luft“. Für den Auftrieb sorgen entweder Gas oder Heißluft.

Ein typischer Heißluftballon hat eine Höhe von ca. 25 Metern und einen Durchmesser von rund 18 Metern. Mithilfe eines Brenners wird die Luft, die in den Ballon einströmt, auf ca. 100 Grad Celsius erhitzt. Um die Höhe zu halten, muss der Brenner während der gesamten Fahrzeit in Intervallen nachheizen. Gasballone sind deutlich kleiner als ihre „heißen Kollegen“. Die Hülle aus gasdichtem Kunststoff wird mit Wasserstoff gefüllt. Durch die im Vergleich zur umgebenden Luft geringere Dichte erhält der Ballon den Auftrieb.

Der Gasballon bewegt sich absolut lautlos durch die Luft. Sparsamer Umgang mit Ballast und Füllgas ermöglichen Fahrten über mehrere Tage.

Was man zusätzlich über Ballonfahren wissen sollte

Der Ballon ist das sicherste aller Luftfahrtgeräte, solange man nur bei für Ballonen geeigneten Wetterlagen aufsteigt. Darüber hinaus finden in Deutschland regelmäßige Prüfungen des Materials statt und es gibt strenge Regeln bezüglich Ausbildung und Lizenzierung von Ballonfahrern.

Selbstverständlich nehmen auch Ballonfahrer Rücksicht auf den Umwelt- und Naturschutz. Entscheidend dafür ist u. a. die Fahrthöhe. In besonders störempfindlichen Gebieten haben Ballonfahrer und Naturschützer freiwillige Vereinbarungen über größere als die gesetzlich vorgeschriebenen Fahrthöhen getroffen. Darüber hinaus haben die Brenner ein zusätzliches Ventil, welches dafür sorgt, dass Propangas leiser verbrennt. Die sogenannten „Flüsterbrenner“ senken die Geräuschemissionen deutlich.

Während die Ausbildungskosten überschaubar sind, ist die Anschaffung eines eigenen Ballons teuer. Zwischen 30.000 und 70.000 Euro muss man für die Hülle, den Korb und den Brenner je nach Größe und Ausstattung bezahlen. Außerdem benötigt man ein Fahrzeug mit Anhänger, um die Ausrüstung zu transportieren. Es gibt aber auch einen Gebrauchtmarkt für Ballone, wo Einsteiger vergleichsweise günstig Ballone kaufen können.

Das Gordon-Bennett-Rennen gilt als das härteste Gasballonrennen der Welt, bei dem die Piloten 70 Stunden und mehr im Korb verbringen und mehr als 1.500 Fahrkilometer zurücklegen. Wer die weiteste Strecke (Luftlinie) gefahren ist, gewinnt das Rennen. Bei Wettbewerben mit Heißluftballonen müssen die Piloten Aufgaben wie Fahrten über kurze und lange Distanzen oder Zielfahrten erfüllen und durch geschicktes Ausnutzen der verschiedenen Luftströmungen in unterschiedlichen Höhen Fahrtrichtung und -geschwindigkeit beeinflussen.

Egal ob Gas oder Heißluft: Deutsche Spitzenpiloten belegen bei internationalen Wettbewerben regelmäßig Medaillenplätze und stellen Weltrekorde auf.