Segelfliegen: Julius Lübstorf gewinnt Fichtelglide 2025

Die Fichtelglide 2025, ein Qualifikationswettbewerb für die Deutschen Meisterschaften im Segelfliegen, der vom 07. bis 14. Juni angesetzt war, ist nach vier Wertungstagen vorbei – Julius Lübstorf konnte schließlich als Gewinner in die Siegerehrung gehen. Dabei hatte der 29-Jährige von der Akaflieg Frankfurt vor allem die größte Konstanz bewiesen und stieg an allen vier Wertungstagen jeweils knapp hinter wechselnden Tagessiegern als Zweiter auf das Treppchen. Am Ende verhalf dem Piloten diese Beständigkeit zum Gesamtsieg am Bindlacher Berg bei Bayreuth.

Fehlende Thermik – Sportleiter Köhne neutralisiert letzten Wertungstag der Fichtelglide

Eigentlich sollte der Samstag der Entscheidungstag werden: Sportleiter Frederik Köhne hatte eine variable Aufgabe Richtung Thüringer Wald und Unterfranken ausgeschrieben und wollte das Feld wie zuvor am Freitag in die Luft schicken, sobald sich ausreichend Thermik im Umfeld des Flugplatzes entwickelte hatte.

Zwei Flugzeuge starteten schließlich als „Schnupperer“, um ihm Informationen über die tatsächliche Aufwindentwicklung zu liefern. Beide Flugzeuge mussten jedoch kämpfen, um überhaupt die Höhe halten zu können. Nur sehr vereinzelte Blasen stiegen auf, eindeutig nicht genug, um ein ganzes Feld von Flugzeugen tragen zu können. Das Hoffen auf den Zeitpunkt, an dem die Sonne genug Energie geliefert hat, um großflächig Thermik auszulösen, bestätigte sich nicht.

Julius Lübstorf stand als Sieger fest, ebenso wie die weiteren Platzierungen. Lutz Hiendlmeier vom LSV Straubing wurde Zweiter, Andreas Friedel vom LSV Cloppenburg, Tagessieger des zweiten Wertungstages, erhielt am Ende Bronze.

Qualifikation für Deutsche Meisterschaften wird an vier von acht möglichen Wettbewerbstagen ausgeflogen

Mit vier von acht möglichen Wertungstagen hat die Fichtelglide damit die Erwartungen erfüllt. Auch organisatorisch hat das deutlich verjüngte Wettbewerbsteam der Luftsportgemeinschaft Bayreuth ein gutes Bild abgeliefert. Wettbewerbsleiter Davide Schultz hat den organisatorischen Aufwand spürbar verringert und dennoch bewährte Elemente beibehalten. Sportleiter Frederik Köhne hat mit seinen konsequenten Entscheidungen bewiesen, dass er alle fliegen lassen will, wenn es das Wetter hergibt und mit den frühzeitigen Neutralisationen am bedeckten Pfingstsamstag und verregneten Pfingstsonntag gleich an den ersten beiden Tagen auch gezeigt, dass er bei hoffnungslosen Wetterlagen die Piloten nicht hinhält.

Neun Teilnehmer der Fichtelglide dürfen wahrscheinlich auf die nächste Deutsche Meisterschaft fahren. Neben Lübstorf, Hiendlmeier, Friedel und Matthias Greiner (AC Bad Nauheim) wären dies Christian Gillessen vom SSV Cham, Ex-Bundestrainer Wolli Beyer (FLG Lippe), Thomas Pflug (SFG Bremen), Jan-Hinnerk Scheel (AC von Lübeck) und Frederic Weigert vom EV Erlangen-Nürnberg, nachdem die Neuntplatzierte Selina Mihalyi (LSC Interflug Berlin) außerhalb der Qualifikation angetreten war.

Die endgültige Zahl an Qualifikanten ist aber noch abhängig von der definitiven Teilnehmerzahl der anderen drei Qualifikationswettbewerbe und der Kapazität des Ausrichters der nächsten Deutschen Meisterschaft. In Bayreuth will das neue Organisations-Team auf jeden Fall weiter machen und überlegt schon, welche Wettbewerbsform es als nächstes angehen möchte.