Gleitschirm Weltcup: Philipp Haag ist Vize-Weltcupsieger

Beim 12. Gleitschirm Weltcupfinale vom 6. bis 17. Dezember in Valle de Bravo, Mexiko, flogen gleich zwei deutsche Piloten in die Top Ten. Allen voran Philipp Haag aus Rottweil, Baden-Württemberg, der seine dritte Teilnahme an einem Weltcupfinale mit einer Silbermedaille krönte. Ernesto Hinestroza aus Garmisch-Partenkirchen verpasste das Podium nur knapp und landete auf Rang fünf.

Die Sieger des Weltcup 2022: Der zweite Platz ging an Platz Philipp Haag (links) Foto: Ulric Jessop

Foto: Ruth Jessop

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Foto: Philippe Broers

Die deutschen Gleitschirmpiloten zeigten sich zum Saisonabschluss 2022 noch einmal in Bestform und erkämpften gegen das dominierende französische Team einen Podiumsplatz. Nachdem Frankreich bei der diesjährigen Europameisterschaft bei den Männern alle Medaillen errang, musste die Equipe beim Weltcupfinale in Mexiko auf eine Silbermedaille verzichten. Philipp Haag aus Rottweil, Baden-Württemberg, flog nahezu fehlerlos während des zweiwöchigen Wettbewerbs und unterlag am Ende nur dem französischen Ausnahmepiloten Honorin Hamard.

„Die Leistung von Philipp war beeindruckend. Er ist den stärksten Wettbewerb seiner Karriere geflogen und lag in der Mitte des Rennens sogar auf Platz eins“, erklärte Teamchef Harry Buntz aus Garmisch-Partenkirchen das Abschneiden seines Nationalmannschaftspiloten. „Valle de Bravo ist bekannt für seine schwierigen Bedingungen mit zahlreichen Optionen für die schnellste Route. Und Phillipp hat nahezu jeden Tag die richtigen Entscheidungen getroffen und sich von Anfang an in der Spitze festgesetzt. Das war wirklich eine außergewöhnliche Leistung, und was mich natürlich zusätzlich freut, ist das sehr gute Abschneiden von Ernesto, der mit Rang fünf ebenfalls bis zum Ende noch Podiumschancen hatte“, berichtet Buntz weiter.

Doch es waren noch weitere deutsche Piloten im Weltcupfinale „Nach dem erneuten unglücklichen Abschneiden bei der Europameisterschaft war es jetzt an der Zeit, dass sich das Blatt wieder wendet", findet Buntz. "Neben der phantastischen Leistung von Philipp und Ernesto war auch das Abschneiden unserer weiteren Piloten sehr erfreulich. Zeitweise waren bis zu vier Deutsche Piloten in den Top Ten. Am Ende reichte es für Ferdinand Vogel (Rang 14), Torsten Siegel (Rang 16) und Stefan Bernhard (Rang 19) nicht ganz in die Top Ten, aber die Jungs waren auf Schlagdistanz. Zusammen mit Andreas Malecki (Rang 22) and Marc Wensauer (30) können wir auf ein sehr erfolgreiches Weltcupfinale zurückblicken und das nächste Jahr einen großen Titel in Angriff nehmen: die Gleitschirmweltmeisterschaft in Frankreich“, erklärte Buntz am Ende des Wettbewerbs.

Das Weltcupfinale und Fluggebiet im Überblick

Beim 12. Gleitschirm-Weltcupfinale flogen 127 Piloten aus 32 Nationen während der zehn Durchgänge mit Flugstrecken von 75 bis 118 Kilometern die Titel in der Team-, Herren- und Damenwertung aus.

Für Deutschland gingen die Piloten Philipp Haag (Rottweil, Baden-Württemberg), Ernesto Hinestroza (Garmisch-Partenkirchen, Bayern), Ferdinand Vogel (Stuttgart, Baden-Württemberg), Torsten Siegel (Fulda, Hessen), Stefan Bernhard (Köln, Nordrhein-Westfalen), Andreas Malecki (Münster, Nordrhein-Westfalen), Marc Wensauer (Lenggries, Bayern) und Peter Nägele (Graffenau-Döffingen, Baden-Württemberg) an den Start.

Das knapp 150 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt gelegene Fluggebiet „Valle de Bravo“ ist ein bekannter Wettkampfort, an dem bereits zwei Weltcupfinals (2011 und 2015) und eine Weltmeisterschaft (2009) ausgetragen wurden. Das Gebiet ist berühmt für seine konstanten und zuverlässigen Flugbedingungen. Die beste Flugzeit ist von November bis Mai, wobei die XC-Saison im Dezember richtig beginnt, wenn die Bedingungen Flüge über 100 Kilometer zulassen und die Wolkenbasis die 4.000-Meter-Marke erreicht.

Dank seiner Wetterbeständigkeit mit vielen Flugtagen konnten die Teilnehmer während der Trainingstage und des zweiwöchigen Wettbewerbs täglich an den Start gehen. Schlüsselstellen bei den Flügen gab es über dem Hochplateau und den beiden Bereichen, die als „Peñon“ und „G-Spot“ bezeichnet werden. In diesen Gebieten entstanden oft extrem starke Aufwinde, die heftige Turbulenzen mit sich brachten. Wesentlich ruhiger ging es in den langen Flachlandpassagen zu, über die die Piloten einen Großteil der Strecke fliegen mussten.

Zu dem prestigeträchtigen Finale reiste die gesamte Elite des Gleitschirmsports an, wodurch die Liste der Favoriten kaum ein Ende nahm. Sie reichte vom lokalen mexikanischen Piloten Manuel Quintanilla bis hin zu einem der erstaunlichen 21 teilnehmenden Piloten, die bereits einen Weltcup gewonnen hatten. Dazu gesellten sich fünf Piloten mit einem Gesamtsieg im Weltcup: Luc Armant (Frankreich, Titelverteidiger), Charles Cazaux (Frankreich), Pierre Remy (Frankreich), Aaron Durogati (Italien, zweimaliger Gewinner) und Maxime Pinot (Frankreich). Ganz zu schweigen von den 5 Weltmeistern und 4 Europameistern, die ebenfalls an den Start gingen, um diesen ultimativen Titel zu gewinnen.

Die Ergebnisse:

1.            Honorin Hamard (FRA)

2.            Philipp Haag (DEU)

3.            Baptiste Lambert (FRA)

4.            Maxime Pinot (FRA)

5.            Ernesto Hinestroza (DEU)

6.            Juan Sebastian Ospina (GBR)

7.            Pierre Remy (FRA)

8.            Jonas Horacek (CZE

9.            Joachim Oberhauser (ITA)

10.          Michal Gierlach (POL)

 

14.          Ferdinand Vogel (DEU)

16.          Torsten Siegel (DEU)

19.          Stefan Bernhard (DEU)

22.          Andreas Malecki (DEU)

30.          Marc Wensauer (DEU)

 

Weitere Ergebnisse unter:

https://pwca.org/events/2022-12th-world-cup-superfinal-mexico-valle-de-bravo/results?#content

 

World Cup Videos:www.youtube.com/c/paraglidingworldcup

Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband