Neben den 11. FAI-Europameisterschaften im Stil- und Zielspringen (Style & Accuracy) fanden in Klatowy zeitgleich die 8. Junioren-Europameisterschaften statt. Eingebettet waren die Titelkämpfe in die „Skydiving World Cup Series“, die mit 200 Aktiven aus 20 Nationen erneut einen Teilnehmerrekord aufstellte.
DFV-Team reist mit hochkarätiger Besetzung zu den Europameisterschaften
Das DFV-Team stellte in einem hochkarätig besetzten Feld mit neun Aktiven, von denen neben Tatjana Gustke alle weiteren Teilnehmer der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Altenstadt angehörten, sein Ausnahmekönnen eindrucksvoll unter Beweis. Stefan Wiesner (Bad Kohlgrub), in den vergangenen Jahren Medaillengarant und mehrfacher Europameister, fehlte in Klatowy verletzungsbedingt.
EM-Silber in der Mannschaftskombination gab es für das deutsche Team (Elischa Weber, Robin Griesheimer, Kai Erthel, Elias Kammer, Samuel Wallrath) nach einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen, das am Ende Gastgeber Tschechien mit hauchdünnem Vorsprung vor Deutschland auf dem Silber- und Frankreich auf dem Bronzerang für sich entschied.
EM-Silber Nummer zwei und drei in der Disziplin Stilspringen ging an Elischa Weber und Zoe Stoll, die sowohl in der Juniorinnen- als auch Seniorenklasse startberechtigt ist. EM-Bronze im Zielspringen sicherte sich Tatjana Gustke und auch in der Mannschaftwertung im Zielspringen landete das DFV-Team auf dem dritten Rang.
Zoe Stoll holt Goldmedaille in der Juniorenwertung
Die erst 20-jährige Stoll sicherte sich darüber hinaus dreimal Gold in der Juniorenwertung (Ziel- und Stilspringen sowie Kombination). Elias Kammer gewann Junioren-Gold im Zielspringen sowie in der Kombination und Silber im Stilspringen. Für weitere Medaillen bei den Junioren sorgten außerdem Natalie Henzler (Nürtingen, Silber Stilspringen) und Magnus Ostler (Schongau, Bronze Stilspringen).
Stoll (vier Medaillen) und Kammer (fünf Medaillen) konnten sich zudem als erfolgreichste Athleten der diesjährigen Kontinentalwettkämpfe in die Geschichtsbücher eintragen lassen.
Trainer Lehner und DFV-Sportdirektor Schusser „mehr als zufrieden“
Betreut wurden die Athleten von Wolfgang Lehner, der als Heimtrainer der meisten Aktiven Bundestrainer Torsten Kunke vertrat. „Die Wetterbedingungen haben unseren und allen anderen Athleten alles abverlangt. Dass vor allem die Jüngsten das mit solcher Bravour gelöst haben, macht mich besonders stolz und lässt für die Zukunft hoffen. Dass hier jeder mit mindestens einer Medaille nach Hause geht, hat es noch nie gegeben und ist das Sahnehäubchen bei dieser Europameisterschaft.“
„13 Medaillen sind einfach nur unglaublich und eine sensationelle Leistung aller beteiligten Athletinnen und Athleten. Der Erfolg zählt umso mehr, da Stefan Wiesner bedauerlicherweise an der EM nicht teilnehmen konnte. Mit großem Kampfgeist, Kameradschaft und Teamgeist konnten dennoch in der Teamwertung Top-Ergebnisse erkämpft werden“, bilanzierte DFV-Sportdirektor Ralph Schusser und ergänzte: „Unsere Junioren konnten bei dieser Europameisterschaft nahtlos an die großartigen Ergebnisse aus dem Vorjahr anknüpfen und überzeugten mit herausragenden Leistungen auch in der Erwachsenenklasse. Fünf Medaillen für Elias Kammer, drei in der Juniorenwertung und zwei in der Mannschaft sowie zwei weitere vierte Plätze und ein zwölfter Platz in der Erwachsenenwertung sind einfach herausragende Ergebnisse. Auch Zoe Stoll mit drei Gold- und einer Silbermedaille sowie einem vierten und zehnten Platz in der Frauenwertung setzt neue Maßstäbe. Bei beiden ist die hervorragende Nachwuchsarbeit der Sportfördergruppe aus Altenstadt zu sehen.“
Stilspringer müssen bis zum letzten Wettkampftag warten
Im Stilspringen soll über fünf Runden so wenig Zeit wie möglich für das Absolvieren einer vorgegebenen Choreografie benötigt werden. Im Zielspringen soll über 10 Runden möglichst auf einer Scheibe mit einem Durchmesser von 2 cm gelandet werden soll, wobei der erste Bodenkontakt zählt.
Durch die Regeländerungen der FAI plante der Veranstalter, erstmals die Stilsprünge getrennt vor den Zielsprüngen an nur zwei Tagen durchzuführen. Wetterbedingt mussten in Klatowy jedoch alle Stilspringer bis zum letzten Wettkampftag warten.
