Spannung in Bayreuth: Vier Weltmeister starten

Vier Weltmeister zählt das 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen starke Feld der Deutschen Segelflug-Meisterschaften (DM) 2023 in Bayreuth: Felipe Levin, Michael Sommer, Bruno Gantenbrink und Holger Karow. Damit ist vor allem das Starterfeld in der Offenen Klasse hochkarätig besetzt, wenn der Wettbewerb Ende Mai beginnt. Aber auch in den anderen Klassen mischen erfahrene Piloten mit.

Foto: Katja Bachmann

Deutsche Meisterschaften im Segelfliegen: Zwölf Wertungstage mit 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen

An zwölf Wertungstagen, vom 29. Mai bis zum 09. Juni, werden die Piloten um die Deutschen Meister-Titel und den Einzug in die deutsche Nationalmannschaft kämpfen. 22 gehen in der Offenen Klasse, 29 in der Doppelsitzerklasse und 39 in der 18-Meter-Klasse an den Start. Bayerns Sportminister Joachim Herrmann hat die Schirmherrschaft für die DM übernommen.

Felipe Levin (LSV Homberg / Ohm) und Michael Sommer (FSC Möve Obernau / LSV Regensburg) sind dabei auch noch gemeinsame Titelverteidiger in der Offenen Klasse. Levin kennt Bayreuth bereits von früheren Wettbewerben: Dreimal war er bereits zu Qualifikationsmeisterschaften zu Gast, 2008 konnte er als damals aufstrebender Junior beeindruckend den Bayreuth-Wettbewerb gegen viele "alte Hasen" gewinnen.

Auch Holger Karow (FG Wolf Hirth / LSV Landshut) hat eine positive Beziehung zum Flugplatz Bindlacher Berg: 1999 wurde er bei den Weltmeisterschaften in Bayreuth zum ersten Mal Weltmeister. Der größte Triumph von Bruno Gantenbrink (LSV Ruhr-Lenne-Iserlohn) in Oberfranken ist dagegen schon ein bisschen her: 1982 wurde er hier Deutscher Meister der Offenen Klasse, bevor seine sportliche Karriere mit Welt- und Europameistertiteln gekrönt wurde.

Immerhin kann er sich damit als "Titelverteidiger vor Ort" bezeichnen - 1982 war die letzte DM der Offenen Klasse am Bindlacher Berg. Danach flog er aber auch noch bei der WM 1999, die ebenfalls dort stattfand und war Stammgast bei den Internationalen Bayreuth-Wettbewerben der letzten Jahre.
Zusammen mit Markus Frank (LSR Aalen), Europameister der Offenen Klasse von 2011, kann fast jeder fünfte Teilnehmer dieser Klasse einen internationalen Titel vorweisen.

Weitere große Namen in der Offenen Klasse

Die Offene Klasse wartet noch mit weiteren großen Namen auf: Mit Peter Kremer (Rhönflug Poppenhausen bzw. Alexander Schleicher Flugzeugbau) und Oliver Binder (SFG Ostheim) werden sich zwei Hersteller von Segelflugzeugen im Feld der Offenen Klasse duellieren. Mit Binders Flugzeugtyp EB 29 fliegt die komplette bisherige Nationalmannschaft dieser Klasse ein Flugzeug aus fränkischer Produktion. Ebenfalls mit EB 29 unterwegs sind die beiden Lokalmatadoren Uwe Förster und Alexander Müller, die den Ausrichter LSG Bayreuth im Starterfeld vertreten.

Trotzdem verdienen auch die anderen beiden Wertungsklassen ihr Augenmerk: Die 18-Meter-Klasse ist mit 39 Flugzeugen die zahlenmäßig größte Fraktion der DM. Angeführt wird das Feld von Mario Kießling (FG Wolf Hirth), Europameister der Standardklasse 2009 und insgesamt fünfmaliger Vize-Weltmeister verschiedener Klassen. Bayreuth kennt er ebenfalls von der WM 1999.

Katrin Senne mit Chancen auf den Titel und es gibt ein neues Gesicht in der 18-Meter-Klasse

Mit Katrin Senne (FSV Sindelfingen) hat die amtierende Deutsche Meisterin der Frauen die Chance, beide Titel auf sich zu vereinen. Die zweimalige Frauen-Weltmeisterin hat schon bei vielen anderen Wettbewerben gezeigt, dass sie vorne mitfliegen kann.

Ein neues Gesicht im DM-Feld der 18-Meter-Klasse hat in Bayreuth allerdings schon einmal alle Großen hinter sich gelassen: Simon Schröder vom SFV Bad Wörishofen hat 2014 noch als Minderjähriger einen überragenden Sieg in der Standardklasse eingefahren und konnte diesen Erfolg 2016 wiederholen. In der Standardklasse ist er inzwischen der amtierende Weltmeister. Laut Weltrangliste ist Schröder bei seinen letzten sechs Wettbewerbsteilnahmen als Sieger abgereist. Bei der DM tritt er nun in der 18-Meter-Klasse an, in der auch sein Vater Robert starten wird, selbst in der Vergangenheit schon Nationalmannschaftsmitglied und zweimaliger Deutscher Meister verschiedener Klassen.

Markus Geisen führt Doppelsitzer-Klasse an

Nun zur Doppelsitzer-Klasse: Titelverteidiger Markus Geisen (LV Mönchsheide) führt die bisherige Nationalmannschaft an. Deren langjähriger Bundestrainer Uli Gmelin (LSV Rinteln) ist als aktiver Teilnehmer gemeldet. Auch wenn die Doppelsitzer-Klasse erstmals in Bayreuth ausgeflogen wird, sind viele weitere Teilnehmer auf der Liste, die den Bindlacher Berg und sein Umfeld bereits aus anderen Wertungsklassen vergangener Wettbewerbe kennen. Mit Patrick Benoist (LSC Burg Feuerstein) und Christian Riedl (SFZ Ottengrüner Heide) gibt es auch hier zwei oberfränkische Teilnehmer.