Die Deutschen Meisterschaften der Klassen Advanced und Unlimited fanden auf dem Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe bei Dinslaken vom 5. bis 08. Juli statt. Insgesamt 20 Piloten und eine Pilotin flogen im Advanced-Feld mit, während neun Piloten und eine Pilotin in der höchsten Klasse an den Start gingen. Die Meisterschaften in den Klassen Intermediate und Sportsman hatten bereits im Mai im Rahmen des Events Lauterbach Looped stattgefunden.
Deutsche Meisterschaften im Motorkunstflug: Wetter spielt anfangs nicht mit, dann sehr gute Bedingungen
Am ersten Tag des Wettbewerbs hatte sich das Wetter ungnädig gezeigt, tiefe Wolken verhinderten, dass der Wettbewerb rechtzeitig starten konnte. Erst nachmittags „brummte“ es dann ordentlich. „Die Wolkenuntergrenze darf 800 Meter nicht unterschreiten, damit wir die Sicherheit für alle garantieren können“, verriet Rainer Berndt, Präsident des Deutschen Kunstflugverbands (DKuV) im DAeC-Livestream.
Am Samstag zeigte sich dann kaum ein Wölkchen am Himmel, dafür gab es strahlenden Sonnenschein, lediglich leichten Wind und Temperaturen bis zu 36 Grad. „Top Bedingungen, auch wenn man sich als Kunstflieger manchmal die ein oder andere Wolke mehr am Himmel zur Orientierung wünscht“, so Berndt weiter.
Unlimited: Florian Bergér erweist sich wieder als Ausnahmepilot
Unter den wachsamen Augen der Jury und einiger Zuschauer lieferten die Pilotinnen und Piloten richtig ab. Rasch getaktet ging es in die Luft.
In der Unlimited-Klasse ließ Florian Bergér keine Zweifel aufkommen. Der Ausnahmepilot sicherte sich mit einer souveränen Leistung die fünfte Meisterschaft. Er erreichte auf den Scoreboards der Punktrichter 78,31 Prozent (11410,11 Punkte) der möglichen Zähler. „Ich habe nun mein Ziel erreicht, denn mein Kunstflugtrainer Klaus Schrodt ist ebenfalls fünfmal Deutscher Meister geworden“, verriet der Sieger im DAeC-Livestream. Allerdings wollte sich Bergér nicht in die Karten sehen lassen, ob er im kommenden Jahr Titel Nummer sechs in Angriff nehmen will. „Flo ist wirklich eine Klasse für sich und in der Top 15 der Welt unterwegs“, lobte auch Heinrich Sauels, der als Experte im Livestream zur Verfügung stand.
Fünfter im Gesamtklassement und zweitbester Deutscher wurde Marcus Extra mit 71,57 Prozent (10428,45 Punkte), der während dieser Meisterschaft zum ersten Mal im Unlimited-Feld an den Start gegangen war. „Der Sprung von Advanced zu Unlimited ist hoch, kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Da steckt wirklich viel Aufwand dahinter und die Komplexität der Figuren unterscheidet sich deutlich“, erklärte Berndt. Markus Feyerabend wurde drittbester Deutscher mit insgesamt 70,18 Prozent (10225,89 Punkte). Feyerabend kommt ursprünglich aus dem Segelkunstflug und startet seit sechs Jahren in der Unlimited-Klasse. Im Vorjahr hatte er sich ebenfalls Bronze gesichert.
Advanced-Klasse: Deutsches Starterfeld unter Vorzeichen des Wechsels
In der Klasse Advanced wurde offensichtlich, dass hier im Vergleich zu den Vorjahren ein Wechsel im deutschen Starterfeld stattgefunden hatte. Die Top 3 der vergangenen Meisterschaften in Gera waren dieses Mal nicht vertreten. Heinrich und Heike Sauels haben sich seit diesem Jahr aus dem Wettkampfgeschehen zurückgezogen und unterstützen den Deutschen Kunstflugverband nun in der Organisation. Marcus Extra wiederum fliegt inzwischen eine Klasse höher im Unlimited-Feld mit.
Das Feld der Advanced-Klasse wurde von den internationalen Gästen dominiert, allerdings zählten deren Wertungen nicht für die Deutsche Meisterschaft. An Position sechs des Gesamtklassements sicherte Hans-Georg Resch mit insgesamt 73,52 Prozent (7999,85 Punkte) der erreichbaren Punkte den Deutschen Meistertitel. Dietke Clauß folgte mit 73,48 Prozent (7994,81 Punkte) auf dem Fuß. Die drittbeste deutsche Platzierung erreichte Ulrich Pade mit 71,77 Prozent (7808,80).
Freestyle der Unlimited-Klasse: Ausnutzung aller Möglichkeiten eines Motorkunstflugzeugs
Besonderes Highlight des Tages war dann der Freestyle der Unlimited Piloten und Pilotinnen. Innerhalb von vier Minuten absolvierten die Teilnehmenden ein selbstgewähltes Programm aus Figuren. „Freestyle ist die Ausnutzung aller Möglichkeiten, die ein Motorkunstflugzeug bietet – eine perfekte Show am Himmel“, so DKuV-Präsident Berndt. Ein Kanister mit medizinischem Parafin-Öl, der am Flugzeug angebracht wird, erzeugt Rauch. So sieht man die Flugzeuge zu jederzeit und die musikalische Untermalung gibt dem ganzen noch eine zusätzliche Atmosphäre. Florian Bergér gewann auch diesen Teilwettbewerb mit starken 83,77 Prozent (3350,92 Punkte). Zweitbester Deutscher wurde Marcus Extra (72,377 Prozent / 2895,8 Punkte), während Dennis Stächelin (71,35 Prozent / 2853,99 Punkte).
Die kompletten Ergebnisse stellt der Deutsche Kunstflugverband zur Verfügung.
Ein herzlicher Dank sei an dieser Stelle an alle Sponsoren, Helfer und Unterstützer gerichtet.
