Indoor Skydiving WM: 96 Athleten und Athletinnen ringen um sieben Titel
96 Athletinnen und Athleten mit 49 Betreuern, Trainern und Begleitpersonen aus 23 Nationen kämpften in zwei Disziplinen und sieben Wertungsklassen um insgesamt sieben WM-Titel.
Nach der erfolgreichen Durchführung des Weltcups und der Europameisterschaft im April 2022 war das Airspace Indoor Skydiving in Charleroi bereits zum zweiten Mal Gastgeber eines internationalen Events der Fédération Aeronatique International (FAI).
Im Indoor Skydiving fliegen die Athleten und Athletinnen auf einem von Turbinen in einem vertikalen Windkanal erzeugten Luftstrom und präsentieren einerseits ihre Figuren in eigenen Choreografien (Indoor Solo Freestyle und Dynamic Free Routine) oder versuchen vorgegebene Formationen so schnell wie möglich zu absolvieren (Dynamic Speed Routine).
Deutsche Leistungen bei der WM: „Es ist schwer, die Emotionen in Worte zu fassen“
Die deutsche Delegation unter der Führung von Ralph Schusser, Sportdirektor des DFV, war mit sieben Athletinnen und Athleten in vier Wertungen mit jeweils zwei Teams und in einer Wertung mit einem Team vertreten.
„Es ist schwer, die Emotionen in Worte zu fassen. Was unsere Athletinnen und Athleten bei dieser Weltmeisterschaft gezeigt haben, war einfach überwältigend. Mit unermüdlichem Fleiß, grenzenlosem Willen und unglaublicher Leidenschaft haben sie unser Land auf höchstem Niveau vertreten“, zeigte sich Schusser (Überherrn) mit den Leistungen aller sieben deutschen Delegationsteilnehmer zufrieden.
Weltmeisterin Julia Schweizer erhält besonderes Lob
Besonderes Lob gab es für die erst 14-jährige Julia Schweizer, die sich im Indoor Solo Freestyle Junior gegen die starke Konkurrenz aus Australien und Polen durchsetzen konnte und als große Hoffnung für die Zukunft gilt: „Der Moment, in dem Julia den Weltmeistertitel gewonnen hat, war einfach magisch", so Schusser weiter.
In der Klasse kämpften insgesamt 14 Athletinnen und Athleten aus zwölf Nationen um die Trophäen. Deutschland war erstmalig international mit zwei Athletinnen in der Juniorenklasse vertreten.
Schweizer dominierte die Konkurrenz in den ersten zwei Runden und verteidigte ihre Führung auch in der dritten Runde, in der die starke Australierin Ariel Daborn den Abstand auf 0,7 Punkte verringern konnte. Die Vorentscheidung fiel in Runde vier. Der Taufkirchenerin gelang eine nahezu perfekte Darstellung, die ihren Vorsprung gegenüber Ariel Daborn aus Australien auf 1,9 Punkte anwachsen ließ. So schaffte es Schweizer souverän zum WM-Titel. Melania Bociaga aus Polen wurde Dritte.
Emilia Rölle (Egmating) zeigte bei ihrem internationalen Debüt gute Leistungen und sicherte sich einen beeindruckenden siebten Platz.
Auch Johannes Heptner, Athlet und Bundestrainer in Personalunion, fand lobende Worte für die Gesamtleistung aller teilnehmenden Athleten und Athletinnen: „Die WM war ein bedeutender Meilenstein für unser Nationalteam, alle Ergebnisse ein eindrucksvoller Beleg für die Breite unseres Kaders, das Talent unserer Athletinnen und Athleten und den Zusammenhalt innerhalb unseres Teams.“, sagte Heptner.
Dynamic 4-way (D4W) – Erfolgsgeschichte wird mit Bronze fortgeschrieben
Nach der erfolgreichen Premiere des deutschen D4W Teams Germany 1 mit Timmy Dittrich (Berlin), Christian Kaufmann (Berlin), Diana Parmanina (München) und dem amtierenden Bundestrainer Johannes Heptner (Detmold) mit Platz drei beim Weltcup in Macau 2024 kämpfte das Team verstärkt mit Roland Carl (München) als Ersatzmann (Alternate) um den Weltmeistertitel.
Nach der Qualifikation lag Germany 1 noch auf dem zweiten Platz, schaffte es aber „nur“ in das kleine Finale um Rang drei, in dem die tschechische Mannschaft als Gegner wartete. Dank einer fehlerfreien Speed Routine gelang Deutschland am Ende der Sprung aufs Treppchen. Weltmeister im Dynamic 4-way wurde das Team aus Singapur vor dem Team aus der Schweiz.
Dynamic 2-way: USA an der Spitze
Im D2W kämpften 17 Teams aus 14 Nationen um die begehrten Titel, darunter für Deutschland die amtierenden Europameister und Deutschen Meister Windobona Berlin Flytopia (Germany 1) um die Berliner Timmy Dittrich und Christian Kaufmann sowie die Vizemeister FlyStation Munich Lions (Germany 2) um die Münchner Roland Carl und Diana Parmanina. Mit ansprechenden Leistungen sicherte sich Germany 1 Rang fünf, während Germany 2 mit Platz sieben ergatterte. Den Weltmeistertitel sicherte sich das Team US 1 vor dem Team Spain 1 und dem Team 1 aus Singapur.
Dynamic Solo Speed – Premiere und Indoor Solo Freestyle
Die Wertungsklassen Dynamic Solo Speed und Dynamic Solo Speed Junior feierten im Rahmen dieser WM ihre Wettkampfpremieren. Erster Weltmeister im Dynamic Solo Speed wurde James Rogers vor Lewis Hard aus Spanien und Adrien Gallot aus Frankreich. In der Seniorenwertung traten 23 Athletinnen und Athleten aus 17 Nationen, in der Juniorenwertung 14 Athletinnen und Athleten aus 12 Nationen gegeneinander an. Deutschland war in der offenen Wertung durch Roland Carl und Johannes Heptner vertreten. In der Junioren-Klasse konnten keine Teilnehmer gestellt werden. Carl landete auf Platz acht und Heptner auf Platz zehn.
Indoor Solo Freestyle – Erneute Top-Ten-Platzierung für Roland Carl
Im Indoor Solo Freestyle traten 25 Athletinnen und Athleten aus 17 Nationen gegeneinander an. Nach fünf Runden sicherte sich Maja Kuczyńska aus Polen Gold und nur 0,1 Punkte vor dem Zweitplatzierten Kai Minejima Lee aus Singapur und Maté Feith aus Ungarn. Roland Carl konnte nahtlos an seinen guten Leistungen aus den Vorjahren anknüpfen und belegte mit Platz neun erneut eine Top-Ten Platzierung. Auch der Detmolder Johannes Heptner bestätigte seine gute Form und konnte sich mit Platz zwölf um einen Platz im Vergleich zum Vorjahr verbessern.
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