„Irgendwann gegen 22 Uhr war es dann soweit und die vorläufige Wertung wurde veröffentlicht. Deutschland ist Vizeweltmeister im Team!!!! Unglaublich!!!“, jubelt Markus Feyerabend in seinem Blog, in dem er täglich von der 32nd FAI World Aerobatic Championships, die vom 15. bis 25. August in Zamosc (Polen) stattfand, berichtet. Auch Florian Bergér ist von diesem Erfolg begeistert. Als Gründe für das gute Abschneiden der Mannschaft nennt er: „Wir waren ein starkes Team und haben relativ konstante Einzelwertungen erflogen.“ Hier kann er auch mit seinen eigenen Ergebnissen als bester Deutscher auf Platz 13 sehr zufrieden sein, obwohl er gerne an seinen Erfolg von 2022, als er Neunter wurde, angeknüpft hätte. Das hat nicht ganz geklappt. Dafür hat Florian Bergér in der Kategorie Freestyle, die in einer separaten Wertung ausgeflogen wird, mit seinem fünften Platz einen großartigen persönlichen Erfolg erzielt. „Das ist die beste Platzierung in einem internationalen Einzelwettbewerb, die ich je hatte“, freut er sich.
Mit ihren Leistungen sehr zufrieden sein können auch seine Teamkollegen Rene John (19. Platz), Team Manager Markus Feyerabend (22. Platz), Marcus Extra (26. Platz) und Ralf Aue (29. Platz) in der Einzelwertung. "Für Marcus Extra war es übrigens die erste Teilnahme an einer WM und der erste internationale Wettbewerb, den er mit der neu entwickelten Extra 330SX geflogen ist", berichtet Florian Bergér.
Harte Arbeit und Dauerstress
Geschenkt wurde dem deutschen Team der Erfolg nicht. Was am Himmel fast spielerisch leicht aussieht, erfordert gute Nerven und hohen persönlichen Einsatz, denn die deutschen Piloten sind wie fast alle anderen Nationen im Wettbewerb – mit Ausnahme der Franzosen, deren Sport staatlich gefördert wird – als Amateure unterwegs. „Wir alle haben unseren Jahresurlaub bei der WM verbracht“, berichtet Florian Bergér, der – genau wie seine Teamkollegen – bereits eine Woche vorher zum Training anreiste. „Das Hinkommen war das Schlimmste“, erzählt er augenzwinkernd. „Vier Stunden mit dem Kunstflugzeug bis fast an die ukrainische Grenze! Das war anstrengend für Ralf, Markus und Marcus, die die drei Extras nach Polen geflogen haben.“
Natürlich hat es auch der Wettbewerb selbst in sich. Oft findet er unter Zeitdruck statt und bedeutet Dauerstress für die Teilnehmenden, auch wegen der Tücken der Wettbewerbsorganisation. „Zum Ende raus wird es oft hektisch, damit alle Piloten das Programm noch fliegen können. Der Zeitdruck zwischen den Durchgängen, wo die Teilnehmer die vorgegebenen Programme lernen müssen, ist dann besonders hoch“, berichtet Florian Bergér. „Selbst, wenn an einem Tag wegen der Wetterbedingungen nicht gestartet werden kann, steht man die ganze Zeit unter Spannung, ob es vielleicht doch noch losgeht.“
Trotz der hohen Anforderungen konnte Florian Bergér aber auch die guten Seiten des Wettbewerbs genießen. „Wir waren positiv überrascht von der Herzlichkeit der Bevölkerung bei der Eröffnungsfeier und deren Anteilnahme als Zuschauer bei den Wettbewerben.“
Alle Ergebnisse unter www.civa-results.com/2024/WAC_24/indexpage.htm